Dienstag 8. Juli 2025

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Hände werden gehalten

Das Sakrament der Krankensalbung

Die Krankensalbung ist ein Sakrament zur Stärkung.

 

Der Kranke soll dabei die Kraft des Heiligen Geistes empfangen. Die Krankensalbung ist kein "Sterbesakrament", im Gegenteil: Durch die Salbung soll der Kranke spüren, dass Gott sich ihm liebevoll zuwendet, ihn aufrichtet und rettet.

Was ist die Krankensalbung?

Das Sakrament der Krankensalbung kann jedem Gläubigen gespendet werden, der aufgrund von Krankheit, Unfall oder Altersschwäche in Gefahr gerät.

 

Vielfach ist das Sakrament der Krankensalbung mit der missverständlichen Bezeichnung "Letzte Ölung" bekannt. Dabei soll das Sakrament die Kranken stärken und letztlich zur vollkommenen Gesundheit führen. In der Frühen Kirche war die Salbung der Kranken nie ein Sterbesakrament oder gar eine Todesweihe.

 

Historisches zur Krankensalbung

Die Weihe eines für Kranke bestimmten Öles ist ab dem 4. Jahrhundert, möglicherweise schon bei Hippolyt (170-235 n.Chr.), nachweisbar. Innozenz I. (378-417 n.Chr.) beschreibt die Krankensalbung klar im heutigen Verständnis und verweist dabei auf Jak 5,13-15; die Salbung musste Menschen, die im Büßerstand lebten, vorenthalten werden.

 

Die Sakramentalität ist seit dem Hoch-Mittelalter genauer erkannt worden, und bei der Festsetzung der Siebenzahl der Sakramente im 11./12. Jahrhundert gehörte die Salbung dazu. Im 12. Jahrhundert kam der Ausdruck "Letzte Ölung" auf. Der Name "Letzte Ölung" war ursprünglich auf die Reihenfolge der verschiedenen Salbungen in Taufe, Firmung und Priesterweihe bezogen, führte aber dazu, dass die Salbung als ein Sakrament der Sterbenden verstanden wurde, das eher gefürchtet als beliebt war.


In jüngerer Zeit erkennte man wieder neu, dass das Sakrament eine Hilfe für Kranke im Sinn einer leibseelischen Aufrichtung ist, und keine Todesvorbereitung. Das führte zur Umbenennung von "Letzte Ölung" in "Krankensalbung".

Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben.
Jakobus 5,14

Wann soll die Krankensalbung gespendet werden?

Die Krankensalbung kann jeder Gläubige empfangen, der durch Krankheit oder Altersschwäche in Gefahr ist.

 

Das Sakrament kann wiederholt gespendet werden.

 

Auch in Zweifelsfällen - wenn jemand das Bewusstsein verloren hat oder der Tod schon eingetreten sein könnte - soll die Krankensalbung gespendet werden.

Ablauf der Krankensalbung

Die Krankensalbung spendet gültig jeder Priester: Er salbt dabei Stirn und Hände des Kranken mit heiligem Öl.

 

Dabei spricht er folgende Worte:

"Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen; er stehe dir bei in der Kraft des Heiligen Geistes: Der Herr, der dich von deinen Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Amen."

Video: Krankensalbung - Zeichen der Stärkung

Viel braucht P. Engelbert Jestl nicht, wenn er zu einem Patienten geht, um ihm die Krankensalbung zu spenden: nur eine kleine Tasche in der sich das Krankenöl und eine Schatulle mit einer Hostie befinden, denn „die Kommunion, die Begegnung mit Gott, gehört zur Krankensalbung dazu“.


Seine Priesterstola trägt er in der Hand. So besucht er eine alte Dame, die sich erst vor kurzem einer schweren Operation unterziehen musste. Sie freut sich sichtlich als er das Krankenzimmer betritt. „Es ist gut, dass Sie da sind“, sagt sie und streckt ihm die Hand entgegen.

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Wo wird das Sakrament der Krankensalbung gespendet?

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In einer Kirche, im Krankenhaus oder zuhause.

 

Bitte wenden Sie sich an eine Pfarre in Ihrer Nähe und vereinbaren Sie einen Termin.

 

In vielen Pfarren gibt es Krankenfestes, bei denen alle, die krank sind, in der Kirche das Sakrament der Krankensalbung empfangen können.

Welttag der Kranken

Eng verbunden mit der Krankensalbung ist auch der "Welttag der Kranken", der jedes Jahr am 11. Februar begangen wird.

 

Er wurde im Jahr 1993 von Papst Johannes Paul II. anlässlich des Gedenkens an alle von Krankheit betroffenen Menschen eingeführt. Seither wird er jährlich am 11. Februar, dem Gedenktag "Unserer lieben Frau von Lourdes", begangen. Er steht in diesem Jahr unter dem biblischen Motto "Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken".

Besuch am Krankenbett
istock/AnnaStills / Besuch am Krankenbett

Krankenhausseelsorge

In Österreich sind über 1.000 Seelsorgerinnen und Seelsorger in Spitälern im Einsatz, um Kranken und ihren Angehörigen in schweren Stunden beizustehen. Insgesamt leisten diese einen Einsatz von nahezu 450.000 Stunden pro Jahr. Dazu kommen noch unzählige punktuelle Besuche durch Priester und Diakone aus den Pfarren.

 

Mehr erfahren Sie bei der:

Krankenhaus- und Pflegeheimseelsorge in der Erzdiözese Wien