Dienstag 22. Juli 2025

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Darstellung des Heiligen Nikolaus in der Rumänisch-Orthodoxen Kirche in Wien

Heiliger Nikolaus von Myra

Wie kaum ein anderer Heiliger hat Nikolaus von Myra (gestorben zwischen 345 und 351) das Brauchtum rund um seinen Festtag den 6. Dezember geprägt.

Wer war der Heilige Nikolaus?

Der Heilige Nikolaus von Myra, den wir am 6. Dezember feiern, war ein frühchristlicher Bischof, der im 4. Jahrhundert lebte. Er gilt als einer der bekanntesten Heiligen der Christenheit.

 

Geboren ist er um 270 n. Chr. in Patara, Lykien, in der heutige Türkei. Gestorben ist er um 343 n. Chr. in Myra, dem heute Demre, in der Türkei. Myra/Demre ist ein kleiner Ort etwa 100 km südwestlich von Antalya. Im 4. Jahrhundert war der Ort Bischofssitz und seine Einwohner sprachen Griechisch. Die Verehrung des Heilige Nikolaus verbreitete sich im Mittelalter in ganz Europa. Er ist bereits mit 19 Jahren von seinem Onkel zum Priester geweiht worden und wrude schließlich Abt des Klosters Sion nahe dem damaligen Myra. 

 

Nikolaus Schutzpatron vieler Gruppen. Unter anderem der Reisenden und Seeleuten, der Kinder und Schüler, der Mädchen und Frauen. Er gilt in der Volksfrömmigkeit als Helfer in fast allen Nöten. 

 

Die Attribute des Heiligen Nikolaus in Darstellungen sind:

als Bischof, drei Goldkugeln, drei Brote, drei Äpfel, drei Steine, Pökelfass mit drei Knaben, Schiffe, Steuerrad, Anker.

Legenden um den Heiligen Nikolaus

Legenden über den Heiligen Nikolaus gibt es viele. Besonders bekannt sind jene, in der er die Stadt Myra aus der Hungersnot rettete oder mit der heimlichen Gabe von goldenen Kugeln drei junge Frauen vor der Zwangsprostitution bewahrte. 

 

Legende von den goldenen Kugeln

Eine verbreitete Legende erzählt, dass Nikolaus ein Geldgeschenk in Form von goldenen Kugeln heimlich durch das Fenster eines Hauses warf. Damit konnte er verhindern, dass der Vater seine Töchter zur Prostitution hergeben musste. Durch das Geldgeschenk war für eine ausreichende Mitgift gesorgt und die - je nach Legende - drei oder vier Frauen waren gerettet. 

Nikolaus rettet die Stadt Myra vor der Hungersnot
Erst im 15. Jahrhundert verbreitete sich die Legende über Nikolaus und die Getreidehändler von Myra: Bei einer Hungersnot in der Stadt Myra erbat Nikolaus von den für den Kaiser in Rom bestimmten und mit Getreide beladenen Schiffen die geringe Menge von 100 Scheffel Getreide. Nikolaus versicherte, dass bei der Ablieferung nichts von dem Getreide fehlen würde - was sich durch ein Wunder bewahrheitete. Mit dem Getreide konnte die Gemeinde des Nikolaus auf Jahre hinaus ernährt werden und es konnte sogar Saatgut ausgeteilt werden.

Brauchtum zu Nikolo

Der Brauch des Nikolaustags, dass am 6. Dezember, inzwischen oft schon am Vorabend den 5. Dezember, Kinder beschenkt werden, geht ins Mittelalter zurück. Damals wählten Klosterschüler am Vorabend des Festes einen "Kinderbischof". Abt oder Bürgermeister gaben die Herrschaft für einen Tag symbolisch in die Hände der Kinder. Der "Kinderbischof", bekleidet mit einer Mitra und den Gewändern eines Bischofs, "visitierte" die Klosterschule und tadelte oder belohnte mit Süßigkeiten.

 

Kann in der heutigen, von Konsum und Überangebot dominierten Vorweihnachtszeit, das Fest des Heiligen Nikolaus noch Zauber und Faszination versprühen? Da liegt es auch an uns Eltern, das Fest zu etwas Besonderem zu machen. 

Wie kann der Nikolaus auf Besuch kommen?

Rund um den 6. Dezember ziehen wieder eine Menge Nikolausdarsteller, und auch immer öfter Nikolausdarstellerinnen, von Familie zu Familie, um Kindern – und deren Eltern, Großeltern und Verwandten eine Freude zu machen.

 

In vielen Pfarren gibt es Nikolofeiern. Eine Möglichkeit ist immer mit euren Kindern so eine zu besuchen. 

 

Tipps wie ihr selbst zum Nikolo werden, eine Schulung besuchen oder gar einen Darsteller buchen könnt findet ihr auf: 

Tipps und Vorschläge zur Nikolausfeier
The procession of St. Nicholas and the Krampus in early December on a snowy night, Austria, Gastein. High quality photo
Guzel Kolobova / The procession of St. Nicholas and the Krampus in early December on a snowy night, Austria, Gastein. High quality photo

Der Krampus

Der Krampus, bedrohlicher "Begleiter" des Nikolaus, kam erst später zum Fest des heiligen Nikolaus dazu und hat mit dem Heiligen eigentlich nichts zu tun.

 

Heute hat es sich jedoch eingebürgert, dass Sankt Nikolaus bereits am Vorabend, dem so genannten "Krampustag", erscheint und Groß und Klein beschenkt.

 

Einst war die heidnische "Frau Percht" Gut und Böse in einer Person. Durch die Christianisierung wurden daraus der belohnende Nikolaus und der bestrafende Krampus.

 

In Österreich ist das Brauchtum von Perchtenläufen bis heute weit verbreitet.