Dienstag 22. Juli 2025

Schnellsuche auf der Website

Der Advent - Was ist das?

Mit dem ersten Adventsonntag beginnt nicht nur die vorweihnachtliche Adventzeit, sondern auch ein neues Kirchenjahr. Der Advent gilt als eine Zeit der Stille und Besinnung. Für Christen ist er die Vorbereitungszeit auf Weihnachten.

 

Advent (lat. adventus) bedeutet Ankunft, gemeint ist die Ankunft Jesu Christi unter den Menschen, also seine Geburt in Bethlehem. Advent bedeutet aber noch mehr: Erwartet wird auch die Wiederkunft Christi am "Ende der Zeiten". Außerdem meint Advent die Ankunft Christi in den Herzen der Menschen.

 

Freudige Erwartung bestimmt den Advent, die vier Wochen vor dem Weihnachtsfest. In einem bekannten Adventlied heißt es daher: "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit" (Gotteslob 107). Aber auch Besinnung und Buße prägen die Stimmung im Advent. Denn im Blick auf seine Wiederkunft sagt Jesus: "Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt" (Mt 24,42).

 

 

Themen der vier Adventsonntage

Die jeweiligen Sonntage im Advent haben eine je eigene Bedeutung. Am 1. Advent wird die Wiederkunft Christi am Jüngsten Tag bedacht. Der zweite Adventsonntag dient der Vorbereitung auf den kommenden Erlöser. Die Gestalt Johannes des Täufers steht am dritten Adventsonntag im Mittelpunkt während der letzte Sonntag vor Weihnachten Maria gewidmet ist.

Historisches zum Advent

Die ersten Zeugnisse für eine Betonung einer Adventszeit stammen von Bischof Perpetuus von Tours, gestorben 490. Er forderte für die Zeit vor Weihnachten, ab dem 11. November (Martin), drei mal wöchentlich einen Fasttag.


Dahinter verbirgt sich vermutlich ein noch älterer Brauch. Da die gesamte Zeit vom 11. November bis zum 6. Jänner, insgesamt also acht Wochen ursprünglich als Fastenzeit begannen wurde. Folgte man der östlichen Sitte, nach der an Samstagen und Sonntagen nicht gefastet wurde, dann bekam einen Zeitspanne von 40 Tagen.


Der Brauch stand wahrscheinlich im Zusammenhang mit Taufvorbereitungen. Der 11. November wiederrum verdeutlicht das Ende des Kirchenjahrs.

Ist der Advent heute noch eine Fasten- oder Bußzeit?

Gegen Ende des 5. Jahrhunderts wurde nach dem Vorbild der österlichen Fastenzeit zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest ebenfalls eine Fastenzeit eingeführt, die ursprünglich mit dem heiligen Martin, am 11. November begann. (Martinsgans – letzte Genuss vor dem Fasten). Auch der 24. Dezember war ein strenger Fasttag, was sich bis heute in einem möglichst einfache Mittagessen wiederspiegelt.

 

Auch wird (heute gelockert) in der Adventzeit nicht getanzt (Ballsaisonpause). Kathrein sperrt den Tanz ein (Kathrein 25. November) – und traditionell eher nicht geheiratet. Erst später wurde diese Zeit auf vier Wochen (1. Adventsonntag) verkürzt. Mit dem 1. Adventsonntag beginnt übrigens auch nach der katholischen Gottesdienstordnung das neue Kirchenjahr.

 

Im Advent gefastet wird heute allerdings nicht mehr - eher das Gegenteil ist der Fall. 

Wie lange dauert der Advent?

Die Adventszeit beginnt immer am vierten Sonntag vor dem ersten Weihnachtstag (25. Dezember). Der Beginn der Festzeit liegt somit immer zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember. Im längsten Fall kann sie also 28 Tage und im kürzesten Fall 22 Tage dauern.

 

Anfangs dauerte die Bußzeit vor Weihnachten sogar 40 Tage - genau wie die Fastenzeit vor Ostern. Es war Papst Gregor der Große, der im 6. Jahrhundert die Dauer der Adventszeit auf die vier Sonntage vor Weihnachten festlegte. Dort, wo die Liturgie im Ambrosianischen Ritus gefeiert wird, wie etwa in Mailand, dauert die Adventszeit noch heute sechs Wochen. Und ebenso in der orthodoxen Kirche.

Gottesdienst im Advent, die Priester tragen violettes Gewand.
Erzdiözese Wien/ Schönlaub / Gottesdienst im Advent, die Priester tragen violettes Gewand.

Die Liturgische Farbe im Advent

Im Advent dominiert die Farbe Violett in den Kirchen. So tragen zum Beispiel die Priester violettes Gewand im Gottesdienst. Außnahme ist der Dritte Adventsonntag, an dem sie Rosa tragen. 

 

Warum steht gerade die Farbe Violett so im Zentrum des Advents?

 

Der Advent, die Zeit der Ankunft, das Warten auf den Herrn, zeigt sich auch in den Lesungen. Häufig werden an den vier Adventsonntagen Texte aus dem Alten Testament verwendet, die die Ankunft des Erlösers prophezeien. 

 

Die Erwartung der Rückkehr Jesu als Weltenrichter am Ende der Zeiten verbindet die Adventzeit auch mit einem Bußcharakter. Äußere Zeichen hierfür sind die violetten Messgewänder und die violetten Bänder, die sich oft an Adventkränzen finden.

Adventkranz mit 3 Violetten und einer rose Kerze.
iStock/iweta0077 / Adventkranz mit 3 Violetten und einer rose Kerze.

Gaudete - die rosa Kerze am Adventkranz

"Freut euch" – lateinisch "Gaudete" – ist das Motto des dritten Adventsonntags. Am Adventkranz wird die rosafarbene Kerze angezündet.

 

"Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!",

schreibt Paulus im Brief an die Philipper, und weiter:

"Noch einmal sage ich: Freut euch! Denn der Herr ist nahe."

Mehr über das Fest Gaudete
Zustimmung erforderlich!Bitte akzeptieren Sie Cookies von Youtube und laden Sie die Seite neu, um diesen Inhalt sehen zu können.

Der Adventkranz

Der Adventkranz ist ein relativ junger Brauch. Noch keine 200 Jahre alt. Verbreitet hat sich diese Idee, ausgehend vom protestantischen Norddeutschland, jedoch rasend schnell in ganz Europa.

Mehr über den Adventkranz
Selbst gebastelter Adventkalender
iStock/Shaiith Nowak Jacek, Shaiith / Selbst gebastelter Adventkalender

Der Adventkalender

Wussten Sie, dass der Advent eigentlich viel länger, als die heute üblichen 24 Tage war?

 

Der Adventkalender soll vor allem Kindern die Zeit bis Weihnachten verkürzen. Jeden Tag wird ein Türchen geöffnet. War früher ein Bildchen dahinter, später dann Schokolade, findet sich heute oft sogar Spielzeug im Adventkalender.

Wie entstand der Advenkalender?
Rorate Messe bei Kerzenlicht
Erzdiözese Wien/ Schönlaub Stephan, Stephan Schönlaub / Rorate Messe bei Kerzenlicht

Roratemesse

"Rorate, caeli, desuper, et nubes pluant iustum" 

"Tauet Himmel, von oben! Ihr Wolken es regnet den Gerechten"

Worten des Propheten Jesaja

 

In vielen Kirchen öffnen sich im Advent noch in der Dunkelheit die Tore und Menschen ziehen mit brennenden Kerzen und Laternen zur Roratemesse ein. Gerade auch im städtischen Raum wird dieser Brauch wieder beliebter, hilft er doch den Advent bewusst und in Einstimmung auf Weihnachten zu verbringen.

Mehr zur Rorate Messe