Dienstag 22. Juli 2025

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Mädchen vor ihrem Adventkalender
iStock/lithiumcloud / Mädchen vor ihrem Adventkalender
18.07.2025

Der Adventkalender

Der Adventkalender ist zunächst wohl als ein Stück Pädagogik eingeführt worden. Er soll die Zeit zu Weihnachten hin verkürzen und Bezug auf die Weihnachtsgeschichte nehmen.

Die Adventzeit beginnt mit der ersten Vesper des Sonntags, der auf den 30. Oktober fällt, oder ihm folgt. Dadurch kann der Advent viel länger als die vier Wochen sein, die wir gewohnt sind. 

 

Im Laufe der Jahrhunderte setzte sich die Lösung mit vier Adventsonntagen gegenüber fünf oder sechs durch. Das älteste Zeugnis für den Advent ist eine Fastenordnung des Bischofs Perpetuus von Tours, der 490 verstorben ist. Er forderte vom Martinsfest bis Weihnachten wöchentlich drei Fasttage. Mit der Schokolade, die wir heute in den meisten Adventkalendern finden, hatte das so gar nichts zu tun.

 

Von der Pädagogik zum Konsumobjekt

Der Adventkalender ist zunächst wohl als ein Stück Pädagogik eingeführt worden. Er soll die Zeit zu Weihnachten hin verkürzen und Bezug auf die Weihnachtsgeschichte nehmen.

 

Verschiedene Vorformen des Adventkalenders finden sich bereits im 19. Jahrhundert. Ursprünglich war der Kalender als religiöse Hinführung auf Weihnachten gedacht, heute verbergen sich hinter den Türchen Bilder, Sprüche oder Süßigkeiten.

 

Geworben wurde Anfangs für die "Weihnachtsuhr für Kinder" in der Hamburger Zeitschrift "Der deutsche Kinderfreund" bereits im Jahr 1902. Der erste gedruckte Adventkalender, nachdem zuerst nur einfach Abreißkalender in Brauch waren, wurde dann 1903 von einem evangelischen Verleger in München auf den Markt gebracht. 1908 druckte der Münchner Verleger Gerhard Lang den ersten Adventkalender mit Klapptürchen. Die Popularität des neuen Brauches nahm schnell zu.

 

Im Nationalsozialismus wurde versucht die christlichen Bilder durch Märchenmotive zu ersetzen.

 

Klausenhölzer und Stroh in der Krippe

Dem Adventkalender zuvor gehen wohl die sogenannten Klausenhölzer der Alpengebiete, auf denen drei bis vier Wochen vor Weihnachten alle guten Taten und Gebete eingekerbt wurden.

 

Ein ähnlicher Brauch ist auch das Strohhalmlegen in die Krippen. Da dürfen Kinder jedes Mal einen Halm in die Krippe legen wenn sie eine gute Tat vollbracht haben. Dafür wurden die Krippen bereits am ersten Adventsonntag leer aufgestellt.

 

Ebenfalls bekannt waren sogenannte Tageskerzen die bis Weihnachten täglich ein Stück abbrannten oder Weihnachtsleitern – jeweils eine Stufe für einen Tag.

 

Den Advent anders, abseits von Konsum und Kommerz verbringen, dieses Bedürfnis verspüren immer mehr Menschen. Alternative Adventkalender, mit besinnlichen Sprüchen oder Gebeten, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.


Ideen für den eigenen Adventkalender findest du auf meinefamilie.at: