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21.08.2025

Exsultet - das Osterlob der Kirche

"Schon juble (Exsultet) in den Himmeln die Schar der Engel ..." So eröffnet das hymnische Osterlob die Feier der Osternacht.

Das Osterlob ist nach dem ersten Wort des lateinischen Textes "Exsultet" benannt, stammt aus Norditalien oder Spanien (um 400) und gelangt im 11./12. Jh. in die römische Liturgie.

 

Lobpreis der Osterkerze

Das Exsultet ist ein Lobpreis über die Osterkerze, in deren Licht der Auferstandene symbolisch gegenwärtig ist: Die Flamme der Osterkerze zieht in die finstere Kirche ein und erleuchtet alle zum neuen Leben.

 

Was die Ouvertüre für die Oper ist, ist das Exsultet für die Osternacht. Bildreich erklingt, was in "dieser wahrhaft seligen Nacht" Staunenswertes geschieht: Im Zentrum steht das Festgeheimnis – der Sieg Christi über den Tod. Im Schein des Christuslichtes wird die Heilsgeschichte Gottes mit seinem Volk Israel und der Kirche gedeutet, wie sie im Wortgottesdienst in den Lesungen entfaltet wird. Dabei werden die biblischen Motive mit dem befreienden Ereignis der Taufe in Beziehung gebracht, welche "in dieser Nacht" auch an vielen Taufbewerber/innen in der ganzen Kirche vollzogen wird.

 

Der Gebetsform nach ist das Exsultet ein Hochgebet. Es erbittet wie das eucharistische Hochgebet und das Segensgebet über dem Taufwasser für die Feiernden Gemeinschaft mit Christus (Kommunion).

 

Exsultet:

 

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Frohlocket, ihr Chöre der Engel, frohlocket, ihr himmlischen Scharen, lasset die Posaune erschallen, preiset den Sieger, den erhabenen König! Lobsinge, du Erde, überstrahlt vom Glanz aus der Höhe! Licht des großen Königs umleuchtet dich. Siehe, geschwunden ist allerorten das Dunkel. Auch du freue dich, Mutter Kirche, umkleidet von Licht und herrlichem Glanze! Töne wider, heilige Halle, töne von des Volkes mächtigem Jubel.

 

Darum bitte ich euch, geliebte Brüder, ihr Zeugen des Lichtes, das diese Kerze verbreitet: Ruft mit mir zum allmächtigen Vater um sein Erbarmen und seine Hilfe, dass er, der mich ohne mein Verdienst, aus reiner Gnade, in die Schar der Leviten berufen hat, mich erleuchte mit dem Glanz seines Lichtes, damit ich würdig das Lob dieser Kerze verkünde.

 

In Wahrheit ist es würdig und recht, den verborgenen Gott, den allmächtigen Vater, mit aller Glut des Herzens zu rühmen und seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn Jesus Christus, mit jubelnder Stimme zu preisen. Er hat für uns beim ewigen Vater Adams Schuld bezahlt und den Schuldbrief ausgelöscht mit seinem Blut, das er aus Liebe vergossen hat. Gekommen ist das heilige Osterfest, an dem das wahre Lamm geschlachtet ward, dessen Blut die Türen der Gläubigen heiligt und das Volk bewahrt vor Tod und Verderben.

 

Dies ist die Nacht, die unsere Väter, die Söhne Israels, aus Ägypten befreit und auf trockenem Pfad durch die Fluten des Roten Meeres geführt hat.

 

Dies ist die Nacht, in der die leuchtende Säule das Dunkel der Sünde vertrieben hat.

Dies ist die Nacht, die auf der ganzen Erde alle, die an Christus glauben, scheidet von den Lastern der Welt, dem Elend der Sünde entreißt, ins Reich der Gnade heimführt und einfügt in die heilige Kirche.

 

Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg. Wahrhaftig, umsonst wären wir geboren, hätte uns nicht der Erlöser gerettet.

 

O unfassbare Liebe des Vaters: Um den Knecht zu erlösen, gabst du den Sohn dahin! O wahrhaft heilbringende Sünde des Adam, du wurdest uns zum Segen, da Christi Tod dich vernichtet hat. O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden! O wahrhaft selige Nacht, dir allein war es vergönnt, die Stunde zu kennen, in der Christus erstand von den Toten.

 

Dies ist die Nacht, von der geschrieben steht: "Die Nacht wird hell wie der Tag, wie strahlendes Licht wird die Nacht mich umgeben." Der Glanz dieser heiligen Nacht nimmt den Frevel hinweg, reinigt von Schuld, gibt den Sündern die Unschuld, den Trauernden Freude. Weit vertreibt sie den Hass, sie einigt die Herzen und beugt die Gewalten.

 

In dieser gesegneten Nacht, heiliger Vater, nimm an das Abendopfer unseres Lobes, nimm diese Kerze entgegen als unsere festliche Gabe! Aus dem köstlichen Wachs der Bienen bereitet, wird sie dir dargebracht von deiner heiligen Kirche durch die Hand ihrer Diener. So ist nun das Lob dieser kostbaren Kerze erklungen, die entzündet wurde am lodernden Feuer zum Ruhme des Höchsten.

 

Wenn auch ihr Licht sich in die Runde verteilt hat, so verlor es doch nichts von der Kraft seines Glanzes. Denn die Flamme wird genährt vom schmelzenden Wachs, das der Fleiß der Bienen für diese Kerze bereitet hat.

 

O wahrhaft selige Nacht, die Himmel und Erde versöhnt, die Gott und Menschen verbindet!

 

Darum bitten wir dich, o Herr: Geweiht zum Ruhm deines Namens, leuchte die Kerze fort, um in dieser Nacht das Dunkel zu vertreiben. Nimm sie an als lieblich duftendes Opfer, vermähle ihr Licht mit den Lichtem am Himmel. Sie leuchte, bis der Morgenstern erscheint, jener wahre Morgenstern, der in Ewigkeit nicht untergeht: dein Sohn, unser Herr Jesus Christus, der von den Toten erstand, der den Menschen erstrahlt im österlichen Licht; der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.

 

Die Exsultetrolle 

 

Die Exsultetrolle

 

Esxultetrollen sind Schriftrollen mit Text und Melodie des Exsultet. Sie sind im Mittelalter in Italien entstanden. Bilder illustrieren den Text, damit ihm die Zuhörer besser folgen können.

 

Pfarrer Jüthner hat selbt eine solche Exsultetrolle angefertigt. Sie besteht aus Pergament und ist 8,5 Meter lang und 30 Zentimeter breit. Ein halbes Jahr lang hat er an ihr gerabeitet. "Dafür stehen die Bilder für den Vortragenden auf dem Kopf, aber für die Zuseher sind sie dann richtig", erklärt Pfarrer Jüttner.

 

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