Samstag 25. Oktober 2025

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Am 40. Tag nach Ostern feiern wir das Fest der Himmelfahrt Christi. Christus wird vor den Augen seiner Jünger in den Himmel emporgehoben. Er kehrt zu seinem Vater zurück und sitzt zu seiner Rechten. So bekennen wir es auch regelmäßig im Glaubensbeken

Christi Himmelfahrt

Am 40. Tag nach Ostern und 10 Tage vor Pfingsten feiert die Kirche das Hochfest Christi Himmelfahrt.

Was feiern wir Christen zu

Christi Himmelfahrt?

Zweimal ist in der Bibel von der Himmelfahrt Jesu zu lesen (Lk 24,50-53, Apg 1,1-11).

 

Davor kündigt Jesus das Kommen des Heiligen Geistes an und ruft die Jünger dazu auf, Zeugen zu sein: "Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein." (Apg 1,8)

 

Die Himmelfahrt des auferstandenen Jesus hat im Lukasevangelium und in der Apostelgeschichte ihr biblisches Fundament. Die Entrückung Jesu in den Himmel wird dabei anschaulich geschildert: Jesus wird vor den Augen der Jünger in den Himmel emporgehoben und von einer Wolke den Blicken entzogen.

 

Die Wolke am Himmel drückt in der Erzählung die Anwesenheit Gottes aus. Theologisch ist die Erzählung als Illustration der Erkenntnis zu verstehen, dass Jesus nach seiner Auferweckung ganz und unmittelbar bei Gott ist. Um zu verstehen, was mit Himmel gemeint ist, hilft die englische Sprache: "Sky" bedeutet der äußere Himmel der Natur. "Heaven" meint den inneren, spirituellen Himmel aller Wirklichkeit - auf diesen Himmel bezieht sich das Fest "Christi Himmelfahrt". Der Himmel ist theologisch gesprochen Gott selber.

Warum 40 Tage?

Geschichte des Fests

Das Hochfest "Christi Himmelfahrt" wird 40 Tage nach Ostern begangen.

 

Kirchengeschichtlich lässt sich das Fest Christi Himmelfahrt bis ins 4. Jahrhundert zurückverfolgen. Bis dahin wurde es zusammen mit dem heute neun Tage später begangenen Pfingstfest gefeiert.

 

Um 370 setzte sich der Brauch durch, entsprechend der Chronologie des Lukas, den 40. Tag nach Ostern als eigenständiges Fest zu begehen, wodurch zur 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern eine gewisse Entsprechung hergestellt wurde.

 

Die Zahl der 40 Tage hat eine besondere Bedeutung. Die Zahl 40 kommt in der Bibel oft vor und bedeutet die Zwischenzeit vor einem Neubeginn. Auf Christi Himmelfahrt folgt schließlich eine neuntägige Vorbereitungszeit auf das Pfingstfest.

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Die Wolke, der Himmel und die Macht des Kaisers

In den "Himmel" aufgenommen

"Eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn den Blicken der Jünger", schreibt der Evangelist Lukas. Die "Wolke" ist das Symbol für Gott. In der Vorstellungswelt der Bibel ist Gottes Gegenwart durch die Wolke versinnbildlicht. So werden die Israeliten auf ihrem Weg durch die Wüste von einer Wolkensäule begleitet. Was die Himmelfahrtsgeschichte sagen will: Auferstehung heißt, zu Gott zu gelangen.

 

Auch der "Himmel" ist ein aussagekräftiges Symbol. In den Himmel aufgenommen zu werden, bedeutete in der nichtchristlichen Antike, unsterblich zu sein. Zwar wurden auch biblische Personen in den Himmel entrückt, etwa der Prophet Elija, aber die Entrückung von römischen Helden und Herrschern war gleichbedeutend mit deren Vergöttlichung. In der Apostelgeschichte steht die Himmelfahrt dagegen nicht für Vergöttlichung oder Unsterblichkeit sondern eben für die Erhöhung zu Gott. Auferstehung heißt, zu Gott gelangen. Doch erhöht wird Jesus nicht durch die Himmelfahrt allein, das ganze "Mysterium" von Tod und Auferstehung ist Erhöhung. So konnter der Evangelist Johannes konnte schon in der Kreuzigung ein Symbol für die Erhöhung sehen.

 

Jesus der Weltenherrscher

Noch ein Aspekt - mit einem kritischen Unterton - könnte Lukas wichtig gewesen sein: Wenn Jesus in den Himmel aufgenommen wird, dann wird er zum Weltenherrscher eingesetzt, er steht damit über dem römischen Kaiser und stellt dessen Allmacht in Frage.

 

Der Menschensohn kommt auf den Wolken

Das wichtigste Symbol aber bleibt die Wolke: Denn, so die biblische Vorstellung, in einer Wolke wird Jesus wiederkommen: "Man wird den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommen sehen", hatte Jesus ankündigt (Mk 13,26). Jesus verlässt die Menschen also nicht durch die Himmelfahrt, sondern gibt Grund zur Hoffnung auf seine Wiederkunft.

Brauchtum

Bittage vor Christi Himmelfahrt

Die Bitttage vor Christi Himmelfahrt an denen Prozessionen stattfinden, vor denen ein Kreuz getragen wird. Oft werden sie auch als Litaneien bezeichnet, das kommt vom Gesang der Allerheiligenlitanei und den Bittgebet. 

 

Die Tradition der Bitttage und Bittprozessionen geht bereits auf das 4. Jh. zurück, als in Rom eine große Bittprozession über die Felder am Markustag (25. April) eingeführt wurde. Im späten 5. Jh. ordnete Bischof Mamertus von Vienne nach einem Erdbeben und Missernten in Südfrankreich drei Sühnetage vor Christi Himmelfahrt an, die mit Fasten und Bittprozessionen verbunden waren.

 

Dieser Brauch wurde im 8. Jh. für die ganze römische Kirche übernommen. Die Menschen baten Gott um Gnade, um Fruchtbarkeit für Feld und Flur, um Bewahrung vor Hagel, Frost und anderen Unwettern. Bis heute sind die Bitttage in vielen Orten gelebte Tradition, entweder an einem oder an mehreren Tagen vor Christi Himmelfahrt.