Die Ausprägung des Fronleichnamsfestes mit seinen Prozession und Segnungen von vier im Freien aufgestellten Altären hat seinen Ursprung im Bedürfnis der Menschen des Mittelalters und der frühen Neuzeit, den "Himmel" auf Erden "sichtbar" zu machen.
Bei den oft prunkvollen Prozessionen streuen Kinder traditionell Blumen auf den Weg und die Erstkommunionkinder tragen noch einmal ihre festlichen Gewänder. In vielen Gemeinden werden die Prozessionswege besonders geschmückt mit Fahnen, kleinen Altären und Blumen. In einigen Regionen gibt es farbenprächtige Blumenteppiche, die zum Teil mehrere hundert Meter lang sind.
Historische Entwicklung des Fests
Als Antwort auf die Reformation, die im 16. Jahrhundert die katholische Eucharistielehre heftig kritisierte, wurde von katholischen Christen in den folgenden Jahrhunderten Fronleichnam besonders prachtvoll als Bekenntnisfest ausgestaltet. In der NS-Zeit war der Zug der Gläubigen durch die Stadt vielerorts auch ein Akt des passiven politischen Widerstands.