Samstag 25. Oktober 2025

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Église Saint Martin - Mardié, FRANCE - 01-26-2025: Stained glass (19th century) of Saint Martin of Tours cuting a piece of his cloak for a beggar. Saint of the Roman Catholic Church.

Heiliger Martin

Martin von Tours ist der erste Heilige, der verehrt wurde, obwohl er kein Märtyrer war. Laternenumzüge, Mantelteilen, Martinloben oder Ganslessen, viel Brauchtum findet sich bis heute um den Heiligen.

 

In der Tradition steht der heilige Martin von Tours für Frieden und Solidarität mit Randgruppen. Ein Schlüsselmoment machte ihn weltberühmt: Vor den Toren Armiens zerschnitt er mit dem Schwert seinen Mantel und teilte ihn mit einem Bettler, der ohne ihn erfroren wäre.

Vor 1.700 Jahren

Wer war der Heilige Martin?

Geboren wurde der Heilige Martin über vor 1.700 Jahren, um 316/17 in Szombathely (Steinamanger) in Pannonien/Ungarn, berbrachte er seine Jugend als Soldatensohn in Pavia. Martin diente als Offizier in einer römischen Eliteeinheit.

 

Ein Schlüsselmoment machte ihn weltberühmt: Vor den Toren Armiens zerschnitt er mit dem Schwert seinen Mantel und teilte ihn mit einem Bettler, der ohne ihn erfroren wäre. In der Nacht erschien ihm Christus - in der Gestalt des Bettlers, wie um zu sagen: "was du dem geringsten meiner Brüder getan hast, das hast du mir getan." Bald darauf empfing Martin die Taufe.

 

Seinen Militärdienst beendete Martin und er wurde Schüler des berühmten Bischofs Hilarius von Poitiers, empfing die Priesterweihe und gründete um 360 als Einsiedler in Ligugè das erste Kloster Galliens. Als die Bürger des 100 Kilometer entfernten Tours einen neuen Bischof brauchte, wollten sie niemand anderen als den Einsiedler aus Poitiers. Der wollte zwar nicht, doch die (Martins-) Gänse sollen ihn in seinem Versteck verraten haben. Ab Juli 372 war Martin Bischof, lebte aber weiter im Kloster. Gestorben ist er mit über 80, im Jahr 397 in Candes bei Tours in Frankreich.

 

Der geteilte Mantel

Es war das Wunder vom geteilten Mantel, das Martin unvergessen machen sollte. Martin ritt an einem eiskalten Winterabend auf ein Truppenlager nördlich von Paris zu. Am Stadttor traf er einen halbbekleideten Bettler, der ihn um eine Gabe bat.

 

Da Martin weder Geld noch Essen bei sich hatte, griff er nach seinem Offiziersmantel, zerteilte ihn mit seinem Schwert in der Mitte und gab eine Hälfte dem vor Kälte zitternden Bettler.

 

Der Legende nach erblickte Martin in der darauffolgenden Nacht Jesus, der mit der Hälfte seines Mantels bekleidet war und zu den Engeln sagte: "Martin, der erst auf dem Weg zur Taufe ist, hat mich mit diesem Mantel bekleidet". Worte, die bedeuten: "Was du einem meiner geringsten Brüder tust, das tust du mir".

 

Jahrhundertelang gehörte die Szene mit der Mantelteilung zu den beliebtesten Heiligenmotiven der Künstler.

Legenden zur Bischofswahl

Rund ums eine Wahl als Bischof ranken sich auch die Legenden, die Martin mit den Gänsen in Verbindung bringen. Martin, der eigentlich als Einsiedler leben wollte, soll sich den Erzählungen nach in einem Gänsestall versteckt haben, um der anstehenden Wahl zu entrinnen. Durch das Geschnatter der Vögel aber wurde er verraten.
Datum

Warum wird der Martinstag am 11. November gefeiert?

Normalerweise ist der Todestag eines Heiligen automatisch auch sein Namenstag im Jahreskalender. Tatsächlich aber starb der heilige Martin am 8. November während eines Pfarrbesuchs im Örtchen Candes am Loire-Ufer. Damals drängten die Bürger von Tours auf die Herausgabe ihres Bischofs - doch in Candes wollte man ihn behalten. Am Ende entführten die Tourains ihn bei Nacht und treidelten ihn den Fluss hinunter. Und überall am Ufer sprossen laut Überlieferung plötzlich weiße Blüten: der "Sommer des heiligen Martin" mitten im November! Drei Tage später, am 11., fand in Tours die Beisetzung statt.

Von Laternen und Gänsen

Brauchtum zum Heiligen Martin

Am Vorabend vor Martini trifft man sich mit Freunden und der Familie zum traditionellen Ganslessen. Früher war die Martinsgans der letzte Braten vor dem sechswöchigen Adventfasten, und daher ein ganz besonderer Anlass. Das Brauchtum des Ganslessens hat sich bis heute erhalten, auch wenn die nachfolgende Fastenzeit in der heutigen Zeit im Konsumrausch des Advents verloren gegangen ist.

Vielerorts wird am Abend des 10. November ein Martinsfeuer abgebrannt.

 

Ich gehe mit meiner Laterne...

Der Laternenumzug ist einer der bekanntesten Bräuche am St. Martinstag. Kinder basteln Laternen und ziehen damit bei Dunkelheit durch die Straßen. Der Brauch stammt womöglich aus dem Mittelalter und ist den Bauern zu verdanken, die rund um den St. Martinstag am 11. November ihre Ernte beendeten und zum Dank Feuer auf den Feldern entfachten. Kinder sind vom Feuer ausgehend mit Lichtern durch die Dörfer von Haus zu Haus gezogen, um Leckereien zu erbetteln.

 

Heute werden Laternen und Lampions in allen Variationen gebastelt, um Licht auf die dunklen Straßen zu bringen.