Samstag 25. Oktober 2025

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Friedhof mit angezündeten Laternen in der Dunkelheit.

Allerheiligen und Allerseelen

Zu Allerheiligen (1. November) gedenken Menschen traditionell ihrer Verstorbenen. Mit dem Feiertag sind zahlreiche, oft regional sehr unterschiedliche Bräuche verbunden. Seinem ursprünglichen Sinn nach ist der Tag für das Toten-Gedenken allerdings das Allerseelen-Fest am 2. November.

 

Schon früh begann die Kirche "alle Heiligen" an einem einzigen Festtag zu feiern - zusätzlich zu den Feiern der einzelnen Märtyrer und der lokalen Heiligen. Gedacht wird aber auch aller "verstorbenen Brüder und Schwestern, die schon zur Vollendung gelangt sind", wie es im Messbuch heißt. So ist auch der Zusammenhang mit dem Fest "Allerseelen" gegeben, dem Gedenktag aller verstorbenen Gläubigen. Aber: Allerseelen ist kein Trauertag! Sondern Ausdruck der Verbundenheit mit den Verstorbenen und der Hoffnung auf Auferstehung.

1. November

Was wird zu Allerheiligen gefeiert?

Am 1. November feiert die Katholische Kirche das Fest Allerheiligen. An diesem Festtag wird - wie der Name bereits sagt - der Heiligen und Seligen der Kirche gedacht. Auf diese Weise sollen insbesondere jene Heiligen in den Mittelpunkt gerückt werden, derer nicht durch eigene Feiertage im Jahreskreis gedacht wird, und welche nicht im alltäglichen Bewusstsein präsent sind. Hintergrund ist hier die Lehre der Kirche, wonach jeder Gläubige zur Heiligkeit berufen ist. Früher wurde Allerheiligen nach Pfingsten begangen; die liturgische Farbe ist daher weiß. Zum Evangelium werden in allen Lesejahren die Seligsprechungen aus der Bergpredigt gelesen.

 

Heilige als Vorbilder: Von Drachen, Rosen und halben Mänteln

Jeder Mensch braucht Vorbilder. Kinder, Jugendliche, Erwachsene, wir suchen und brauchen Vorbilder: Stars aus Musik, Film, Fernsehen oder Sport.

 

"Meine Stars und Vorbilder sind die Heiligen", sagt Kinder- und Jugendseelsorger Michael Scharf: "Sie zeigen, dass christliches Leben in Nachfolge Jesu gelingen kann. Alle Heiligen haben ihren ganz persönlichen Weg der Heiligkeit gefunden. Es gibt so viele Wege zur Heiligkeit, wie es Heilige gibt: Reiche und Arme, Soldaten, Könige und Bettler, Verheiratete und Ledige, wilde bunte Hunde und stillverborgene Heilige, Männer und Frauen, Kinder, junge und alte Menschen. Das macht Mut und gibt Hoffnung, dass auch mein Leben im christlichen Sinn gelingen kann."

 

Allerheiligen kann ein Freudenfest sein

Allerheiligen sollte ein großes Freudenfest sein, so Michael Scharf: "Wäre es denkbar, den Allerseelenfriedhofsgang wirklich erst am 2. November zu machen und dafür zu Allerheiligen eine Party zu feiern voll Dankbarkeit und Freude, voll Hoffnung, dass Leben gelingen kann?"

 

Eine Party in der alle in die Verkleidung ihres heiligen Vorbildes schlüpfen, bei der gesungen, gelacht, gespielt und gefeiert wird? Wo die Gruselmasken von Halloween getauscht werden in Hoffnung und Freude. Holy wins statt Halloween, weil Allerheiligen ein großes Fest gelungenen Lebens ist.

 

Manche Familien feiern genau so ein Fest. 

2. November

Was bedeutet Allerseelen?

Zu Allerseelen begeht die Katholische Kirche das Gedächtnis für die Verstorbenen. Das Datum dieses Festes ist der 2. November. Durch Gebet, Fürbitte, Almosen und Friedhofsgänge gedenken die Menschen aller armen Seelen im Fegefeuer und widmen ihnen Ablässe. Die liturgische Farbe des Festes ist violett.

Datum

Entwicklung von Allerheiligen und Allerseelen

Das Fest "Allerheiligen" hat seinen Ursprung im 4. Jahrhundert in der Osthälfte des Römischen Reiches. Es fasst "alle" Heiligen, Märtyrer und Apostel an einem einzigen Festtag zusammen. Sie haben durch ihr Leben oder ihr Martyrium, so besagt es die Tradition der Kirche, Anteil am Erlösungsgeschehen Christi.

 

Ursprünglich wurde der "Herrentag aller Heiligen" am 1. Sonntag nach Pfingsten gefeiert. Im Zuge der Christenverfolgungen war die Zahl der Märtyrer rasant angestiegen, sodass es ratsam erschien, einen Festtag für all jene Heiligen einzuführen, denen im kirchlichen Kalender kein eigener Gedenktag eingeräumt werden konnte. Ende des 8. Jahrhunderts verbreitete sich das Fest von Frankreich aus auf die gesamte Westkirche. Papst Gregor IV. legte Allerheiligen 835 dann auf den 1. November fest.

 

Die Wurzeln von Allerseelen gehen zurück auf das Jahr 998, in dem der Abt des französischen Benediktinerklosters Cluny, Odilo von Cluny, den Tag als Gedenktag für alle verstorbenen Gläubigen in seinem Kloster festgesetzt hatte. Christliche Feste zum Totengedenken gibt es allerdings bereits seit dem 2. Jahrhundert. Die offizielle Festsetzung des Gedenktages erfolgte erst spät - im Jahr 1915 durch Papst Benedikt XV.

Der Allerheiligentag als Totenfest
Ein kleines Ostern

Was hat Allerheiligen mit Ostern zu tun?

Basis des Festes ist Ostern: Der Tod ist eigentlich bereits überwunden. "Heilig" muss dabei im Verständnis der Urkirche gesehen werden. Es meint nicht die Eigenschaft besonderer religiöser Leistungsfähigkeit und außerordentlicher Lebensführung, sondern die Getauften, weil sie aus der Gabe des göttlichen Heils, das in den Sakramenten Taufe und Firmung zugesagt und zugeteilt worden ist, leben können.

Brauchtum

Friedhofsgang und Striezel

Dass sich das Totengedenken mehr und mehr vom Allerseelen auf den Allerheiligentag verschoben hat, hat vor allem pragmatische Gründe, schließlich ist Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag.

 

Das Allerheiligenfest ist zwar eines der beliebtesten Feste der Kirche, hat aber kein eigenes Brauchtum hervorgebracht. Anders das Allerseelenfest: Der Tod hat wohl schon immer Menschen fasziniert.

Brauchtum zu Allerheiligen und Allerseelen
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Nach dem Tod

Die Auferstehung

Es ist nicht leicht, in einer massiv diesseitsorientierten Gesellschaft wie der unseren über das Jenseits zu sprechen.

 

Der Tod wird verdrängt. Über den Tod spricht man nicht, auch nicht über das, was nach dem Tod erhofft und erwartet wird. Man hat den Eindruck, dass höchstens Esoteriker und Anhänger asiatischer Religionen darüber sprechen. 

 

Ein Gespräch mit dem Wiener Dogmatik-Professor Josef Weismayer über die Rede vom ewigen Leben und der Hoffnung auf Auferstehung.

Wenn die Trauer hoch kommt

Seelsorgliche Begleitung zu Allerheiligen und Allerseelen

In der Zeit rund um Allerheiligen und Allerseelen wird in vielen Menschen die Erinnerung an den Tod eines geliebten Menschen wach, auch die eigene Vergänglichkeit wird bewusst. Dabei soll der Gedenktag Allerseelen am 2. November auch Trost, Heilung und Hoffnung geben. Das kirchliche Leben bietet verschiedene Formen des Gedenkens und Miteinander-Betens. Wer - nicht nur - in dieser Zeit über Gottesdienste hinaus Begleitung braucht, kann sich an die vielen seelsorglichen kirchlichen Einrichtungen wenden.
Mann am Telefon, der die Telefonseelsorge anruft.
Kostenlos und anonym
Die Telefonseelsorge

Einen besonders niederschwelligen Zugang bietet die Telefonseelsorge. Sie ist in jedem Bundesland Österreichs unter der Nummer 142 rund um die Uhr und kostenlos zu erreichen.

Zur Telefonseelsorge
sad woman looks nostalgically at her lover's empty chair  in the middle of nature
Nicht alleine in der Trauer sein
Kontaktstelle Trauer

Da, wo Menschen sich in ihrer Trauer alleine fühlen, unterstützen die Kontaktstelle Trauer der Caritas mit Einzelgesprächen und Trauergruppen.

Gruppe finden
Intensives Gespräch zwischen zwei Personen.
Du willst reden?
Gesprächsinsel

Die Erstkontaktstelle für Entlastung, Orientierung und Seelsorge im Herzen Wiens.

 

Rund um Allerheiligen & Allerseelen gibt es auch immer den Trauerraum.

Zur Gesprächsinsel
Einsamer Teddybär auf einem Steg am Wasser im Wnter.
Rainbows
Trauerbegleitung für Kinder

Die RAINBOWS-Angebote geben Kindern und Jugendlichen einen Platz für ihre Gefühle, egal ob Trauer, Wut, Regression, Angst und Leid. Es wird Platz geschaffen für die schönen Erinnerungen.

Angebot finden

Statt Spuk und Grußeln
Alternativprogramm für Halloween

Familie für Halloween verkleidet
iStock/Family Veldman, FamVeld / Familie für Halloween verkleidet
31. Oktober

Allerheiligen statt Halloween feiern

Halloween oder All Hallows's Eve war ursprünglich vor allem in Irland verbreitet. Irische Einwanderer nahmen den Brauch mit in die USA. Seit den 1990er Jahren verbreitet sich Halloween mit dem Brauchtum, dass sich Kinder verkleiden und Süßigkeiten sammeln, durch das Fernsehen weltweit. Traditionelle Kürbisanbaugebiete und der Handel sind sicher erfreut.

Wie Kinder sich trotzdem verkleiden können und ihr eine Allerheiligenparty feiern könnt, erfahrt ihr hier:
Allerheiligen statt Halloween mit Kindern feiern
Am Abend des 31. Oktober erstrahlen in vielen Pfarren tausende Lichter: Sie möchten uns einstimmen auf das Allerheiligen-Fest. Kirchen, Kapellen, besondere Orte, Wege, Labyrinthe - viele verschiedene Projekte laden dazu ein, in eine besondere Atmosph
Erzdiözese Wien/ Schönlaub Stephan, Stephan Schönlaub / Am Abend des 31. Oktober erstrahlen in vielen Pfarren tausende Lichter: Sie möchten uns einstimmen auf das Allerheiligen-Fest. Kirchen, Kapellen, besondere Orte, Wege, Labyrinthe - viele verschiedene Projekte laden dazu ein, in eine besondere Atmosph
31. Oktober

Nacht der 1000 Lichter

Einen bewussten Kontrapunkt zu Halloween setzt die Katholische Jugend am 31. Oktober mit der "Nacht der 1000 Lichter". Österreichweit laden Lichterwege zum Nachdenken, Meditieren und Beten ein. Im Mittelpunkt stehen in der Nacht auf Allerheiligen festbezogen die Themen Tod, Trauer aber auch das Leben.

 

Ein tolles Program für Kinder und Erwachsene die dunklen, nur von hunderten Kerzen erleuchteten Kirchen zu erkunden.

1000 Lichter in deiner Nähe finden