Sonntag 26. Oktober 2025

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Engel sind Boten Gottes, die einerseits im Auftrag Gottes den Menschen eine Botschaft überbringen und sie andererseits behüten. So sagt der Psalm 91, der traditionell im kirchlichen Stundengebet zur Nacht gebetet wird: „Denn seinen Engeln hat er befo
Erzdiözese Wien/ Stephan Schönlaub, Stephan Schönlaub / Engel sind Boten Gottes, die einerseits im Auftrag Gottes den Menschen eine Botschaft überbringen und sie andererseits behüten. So sagt der Psalm 91, der traditionell im kirchlichen Stundengebet zur Nacht gebetet wird: „Denn seinen Engeln hat er befo
08.10.2025

Allerheiligen und Allerseelen - Der Tod fasziniert

Mit dem Gräbergang beginnt das Allerseelenfest – ein Tag des stillen Gedenkens, der christlichen Hoffnung auf Auferstehung und gelebtem Brauchtum wie dem Allerheiligen-Striezel.

Mit dem Gräbergang am Nachmittag des Allerheiligentages, der schon im 16. Jahrhundert bezeugt ist und wahrscheinlich viel ältere Wurzeln hat, beginnt das Allerseelenfest. Die Gräber werden geschmückt und ein Seelenlicht wird aufgestellt. Das Licht symbolisiert das "Ewige Licht", das den Verstorbenen leuchten möge. Die Gräber werden gesegnet und mit Weihwasser besprengt.

 

Zentrum des Allerseelenfestes ist der Gottesdienst zum Gedächtnis der Toten, das Requiem. Die Bezeichnung "Requiem" leitet sich von den Worten "requiem aeternam dona eis domini" – "Herr, gib ihnen die ewige Ruhe" her. Die Farbe der Messgewänder ist violett.

 

In der Messe gedenkt die Gemeinde der Toten und betet für sie: Der Verstorbene möge durch Läuterung hindurch die Vollendung bei Gott finden. Doch soll für die Toten nicht nur gebetet werden, sie können vielmehr als bereits Vollendete um Fürsprache für die Gemeinde angerufen werden.

 

Kein "Tag des Zornes"

Auch der Gedanke an den eigenen Tod wird im Gottesdienst thematisiert ("Memento mori"): Doch ist das kein Grund zur Frucht, sondern zur Hoffnung. Der Allerseelentag ist Gelegenheit die christliche Auferstehungshoffnung bewusst zu machen. Die Kirche hat daher die mittelalterliche Formulierung "dies irae" ("Tag des Zornes") - als Beschreibung der Begegnung mit Gott im Tod - aus dem Messritus genommen.

 

An der Grenze zum Aberglauben

Der Volksglaube hat früher den Allerseelentag mit allerlei Brauchtum umgeben, wobei die Grenze zum Aberglauben durchaus überschritten wurde. So stand die Vorstellung hoch im Kurs, dass gewisse Tote als Geister umhergehen, erlöst werden wollen und die Menschen an ihre Schuld erinnern. Hier zeigt sich eine urmenschliche Angst vor dem Tod. Die Botschaft der Kirche versucht hier Gottes unendliche Liebe und die Hoffnung auf Vollendung entgegen zu stellen. Im Mittelpunkt steht die Verkündigung der Auferstehung Jesu, mit dem wir durch die Taufe verbunden sind.

 

Der Allerheiligen-Striezel

Der sogenannte Allerheiligen-Striezel ist ein geflochtener Germteig-Zopf. Er gehört zum beliebten Brauchtum am Allerheiligentag. Ursprünglich entstand der Striezel aber als Gedächtnisgabe für die "Armen Seelen" und gehört zum Allerseelentag.

 

Bis heute ist es üblich, dass Tauf- oder Firmpaten ihren Täuflingen und Firmlingen einen Striezel schenken.